Heue ging es über den Atlantik und so konnten wir die ZeroG bereits etwa um 12:20 Uhr wieder willkommen heißen. Heute zur Abwechslung mal ein Foto vom Landeanflug sowie natürlich die obligatorische Route von Flightradar24 und die Höhen- und Geschindigkeitsplots:
Unsere Flugcrew hatte dann auch nur Positives zu vermelden: Das Experiment hat rundherum perfekt funktioniert und es konnten sehr schöne Messungen aufgenommen werden.
Ein kleiner Nachtrag noch zu unserem „Multi-Dispenser“: Da die gestapelten Töpfe länger als ein einzelner Topf sind und trotzdem noch mit der inneren Kammerwand abschließen sollen, gibt es außen ein entsprechendes Zwischenstück.
Während die heutige Crew bereits alle 31 Parabeln absolviert hat und die ZeroG sich auf dem Rückweg befindet, hier schnell das Erstfliegerinterview mit Florian:
Ein wenig knifflig war es für die Flugcrew am ersten Tag schon. Ganze zwei Mal haben wir die Verbindung vom Steuercomputer zu unserem Digitalcontroller verloren. Eine durchaus wichtige kleine Box mit – Überraschung – digitalen Ein- und Ausgängen, die Dinge wie Laser-Enable und Dispenser steuert. Mit anderen Worten: Ohne das Ding geht nichts. Beim ersten Mal haben wir eine zusätzliche Pause von 3 Minuten bekommen, um das gesamte Setup einmal neu starten zu können. Beim zweiten Mal haben wir dann mit Erfolg versucht, nur den Controller zu resetten und die Steuersoftware neu zu starten. Eine weitere Parabel ging dann noch drauf, bis wir alles wieder richtig eingestellt hatten. Ansonsten haben wir noch das ein- oder andere Mal das Plasma ausgeschossen und einer der Dispenser (der mit dem 4 µm-Staub) lief nicht so toll. Daher haben wir unseren Messplan fleißig hin- und hergeschoben.
Aber es gibt auch Postives zu vermelden: Der Interlock hat antandslos gehalten. Die Messungen zur Elektronentemperatur haben wir im Kasten. Mit den Gemischen haben wir auch einige Messungen gemacht, wenn auch nicht so viele wie geplant. Das bringt mich zum morgigen zweiten Flugtag, für den ist nämlich von vorn herein eine Fortsetzung der (Ent)mischungsmessungen geplant.
Außerdem wird morgen die größte technische Neuerung auf Greifswalder Seite gestestet. Wer jetzt an so etwas wie eine neue Kammer, einen neuen RF-Generator oder ein neues Stereoskopiesystem denkt, den müssen wir leider enttäuschen. Das ist zwar alles geplant, aber wie so oft schwieriger als gedacht, vor allem auf der Herstellungs- und Beschaffungsseite anscheinend… Und die nach langer Verzögerung kurz vor der Kampagne endlich gelieferten Teile für die neue Kammer wollten wir dann doch nicht im Flieger ausbreiten, um sie vor Ort „schnell noch“ zusammenzubauen…
Nein, stattdessen gibt es jetzt also einen kleinen aber feinen Prototypen eines neues Dispensertopfes. Damit wollen wir uns der Frage annähern, wie man bei COMPACT ausreichende Mengen Staub mitführen kann, um die große Kammer über einen längeren Zeitraum „füttern“ zu können. Im Grunde wird der eine Topf pro Dispenser einfach durch mehrere hintereinander angeordnete Töpfe ersetzt, die jeweils durch ein Sieb getrennt sind. Alle Töpfe werden wie gewohnt mit Staub und Stahlkugeln befüllt und beim Schütteln sollte der Staub nach und nach zum vordersten Topf und von dort in die Kammer „diffundieren“. Dank der Unterteilung reicht (anders als bei einem einzelnen größeren Topf) der vorhandene Schüttelweg aus.
Beim Digitalcontroller haben wir den USB-Hub im Verdacht, an dem dieser angeschlossen ist. Kurzerhand haben wir außen am Rack einen neuen Hub befestigt, mit dem es dann hoffentlich besser läuft.
Da wir endlich mal wieder Erstflieger dabei haben, können und möchten wir natürlich die Tradition der Erstfliegerinterviews wieder aufleben lassen. Hier also das erste Interview mit Jan:
Tja Leute, nun ist es schon wieder so weit. Die heutige Flugcrew bestehend aus Christina, Daniel (II), Jan und Stefan wartet darauf, dass es losgeht. Die drei Dispenser sind mit Partkeln mit ca. 3 µm, 4 µm und 9 µm Durchmesser gefüllt. Der 4er ist bei Zyflex quasi unser Standardstaub. Damit wollen wir ein paar Experimente vom letztem Mal vervollständigen, die die Form von Staubwolke und Void bei verschiedenen RF-Einstellungen betreffen. Außerdem soll versucht werden, die Elektronentemperatur und somit die Staubladung zu beinflussen. Dazu werden zwischen den Einschaltzeiten der einzelnen Elektroden jeweils Totzeiten eingefügt, wodurch die mittlere Elektronentemperatur gegenüber den bisherigen Sequenzen mit 100% Einschaltdauer reduziert werden sollte.
Den 3er und den 9er-Staub wollen wir gemeinsam einschütteln und versuchen ein Gemisch herzustellen. Bei der letzten Kampagne haben wir bereits Gemische mit kleineren Größenunterschieden untersucht und keine Entmischung gefunden, was für ein recht kräftefreies System spricht. Dies wollen wir nun mit noch größeren Größenunterschieden verifizieren.
Technisch sind wir ganz gut fertig geworden. Gestern konnte noch das „Team Software“ die Arbeiten abchließen. Nachmittags wurde es ein wenig stressig, als einer der magnetischen Hightech-Interlocksensoren nicht erkannt wurde. Das heißt dann meistens, das betroffene Containment-Panel einmal ab- und wieder dranzuschrauben. Außerdem haben wir noch versucht die Position von Sensor und Magnet etwas zu optimieren, auch wenn wir nicht so recht wissen, wo das Problem eigentlich liegt. Heute früh hatten wir dasselbe Spiel nochmal. Drückt uns die Daumen, dass es nicht im Flug passiert! An das nächste Rack kommen auf jeden Fall wieder klassische mechanische Schalter…
Befüllen der DispenserVersuch, die Position des Interlocksensors zu übertragen
Parabelflüge und Fallturm-Experimente an der Universität Greifswald