Geschichte unserer Parabelflüge

Unser Parabelflugabenteuer startete im Jahr 2001 mit einer Beteiligung der Uni Kiel an einer Parabelflugkampagne des Max-Planck-Instituts für Extraterrestrische Physik Garching (AG Morfill). Die Kieler Gruppe um Prof. Piel entwickelte damals eine Langmuirsondendiagnostik, die am garchinger Parabelflugexperiment eingesetzt wurde. Unsere ersten Parabonauten waren Markus Klindworth und André Melzer (damals noch in Kiel).

Markus (l) und André (r) am garchinger Experiment während einer Parabel. Auch schon dabei: Flat Eric

Nach den positiven Erfahrungen dieser ersten Kampagne wurde ab dem Jahr 2003 dann in Kiel ein eigenständiges Parabelflugexperiment aufgebaut und betrieben. Ab 2005 beteiligte sich André – nunmehr in Greifswald – mit seiner Arbeitsgruppe wieder an den Kieler Experimenten. Über die Jahre wurden dann mehr als 10 gemeinsame Parabelflugkampagnen der Kieler und Greifswalder Arbeitsgruppen in Bordeaux und Köln durchgeführt.

Der Aufbau wurde mitunter immer umfangreicher – zusätzliche Diagnostiken, Kameras, Computer etc. wollten untergebracht werden. So wuchs das ursprünglich als zwei Racks ausgelegte Experiment auf drei Racks an und es wurden fünf Experimentatoren zur Bedienung benötigt.

Letzte Ausbaustufe des ersten Kieler Experiments mit drei Racks

Um den Aufwand der Verkabelung der Racks untereinander zu reduzieren, wurde schließlich ein neuer Experimentaufbau konzipiert, der wieder nur noch aus zwei Racks bestand. Es wurden quasi zwei der alten Racks zu einem neuen Monster-Rack zusammengefasst. Dieses hatte folglich eine stattliche Größe sowie eine Masse von ca. 600 kg.

Das große Rack, wie es 2013 geflogen wurde
Beide Racks 2011 vor Ort bei Novespace

Zur Kampagne 2015 wurde der bis dahin verwendete Airbus A300 durch den heutigen A310 ersetzt. Damit einher ging eine Beschränkung der maximalen Masse eines Racks – und dazu passte unser Experiment so gar nicht. Zur PFC 2015 wurde also erneut ein neues Experiment aufgebaut – diesmal wieder mit drei kleineren Racks. Mit dem nahenden Dienstende von Prof. Piel in Kiel wurde in diesem Zuge auch alles darauf vorbereitet, dass die Experimente durch die Greifswalder in Eigenregie fortgesetzt werden können. Dazu wurde das neue Experiment – neben dem nun wieder einfacheren Handling der kleineren Racks – darauf ausgelegt, mit nur noch drei Personen bedienbar zu sein.

Dieses Experiment flog dann 2015 noch ein letztes Mal von Kiel aus. 2016 wurde es nach Greifswald verbracht und kam 2017 erstmalig von dort aus bei einer Kampagne zum Einsatz.

Im Jahr 2022 schloss sich der Kreis wieder ein Stück. Denn seitdem arbeiten Christina und Daniel (II) in unserer Arbeitsgruppe, die zuvor beim DLR und wiederum davor am Max-Planck-Institut in Garching tätig waren. Im Gepäck hatten sie unter anderem ein Parabelflugexperiment, sodass wir nun sogar über zwei Aufbauten verfügen.

Parabelflüge und Fallturm-Experimente an der Universität Greifswald