Flugtag 3 – mit Überraschungen

Dann will ich mal versuchen, die letzten Kampagnentage hier ein wenig aufzuarbeiten. Entschuldigt, dass der Blog zu kurz gekommen ist. Aber wie ihr sehen werdet, hatten wir einiges um die Ohren. Darüberhinaus war es nicht hilfreich, dass unser Haupt-Blogbeauftragter (also ich) krankheitsbedingt ausgefallen ist.

Zuerst hatte unsere Flugcrew bestehend aus André, Christina, Daniel I und Jan einen schönen Flug über dem Atlantik. Mit dabei war diesmal erneut der zwecks „Langzeit“-Test seit dem Vortag nicht angetastete MSD (Multi-Stage-Dispenser, danke Michael!). Funktioniert hat er im Flug bis zum Schluss gut. Jetzt sind wir gespannt, wie die Siebe aussehen. Bei einem Vortest im Labor haben wir es durch extremes Schütteln geschafft, die inneren Siebe regelrecht zu zermahlen, während dem vorderen Sieb von außen nichts anzusehen war. Wie sich das Ganze im Flug und mit sinnvollem Schütteln verhält, werden wir also beim Zerlegen erst noch sehen.

Aus wissenschaftlicher Sicht viel interessanter ist allerdings die Füllung der anderen beiden Dispenser. Hier hatten wir nämlich metallbeschichtete Partikel an Bord. Aufgrund von Inhomogenitäten der Beschichtung entwickeln diese Partikel einen eigenen Antrieb, wenn sie von einem Laser beleuchtet werden. Vorher haben wir im Labor bereits zweidimensionale Cluster aus diesen aktiven Partikeln untersucht. Nun wollten wir es wissen und haben das erste dreidimensionale aktive staubige Plasma erzeugt.

In der ersten Hälfte des Fluges konnten hier wirklich schicke Daten aufgenommen werden. Später stieg wieder der Digitalcontroller aus, sodass in der zweiten Flughälfte ein paar Parabeln verloren gingen. Außerdem hat das Pulsen des RF-Generators nicht mehr so recht funktioniert, weshalb es nur noch Systeme mit großem Void zu sehen gab. Wir sind auf die Daten sehr gespannt, die bisher noch unangetastet im Labor liegen…

Route vom dritten Flugtag. Das obligatorische Crew-Foto existiert auch auf irgendeiner Speicherkarte und wird nachgereicht.

…Denn in Bordeaux erreichte uns zwischenzeitlich die Nachricht, dass unser Datengrab-Server im Rechenzentrum abgeschaltet werden musste. Ja, hart abgeschaltet… An ein Wiederhochfahren und Bestandsaufnahme, ob alle Daten noch intakt sind, wollen wir uns erst nächste Woche mit dann hoffentlich wieder vollständigem Team wagen – inzwischen hat es nämlich noch weitere Ausfälle durch Krankheit gegeben.

Doch zurück zum dritten Flugtag oder, genauer gesagt, diesmal zu unserer Ground Crew. Die wollte nämlich vormittags den Transporter, den wir die zwei Wochen über beim Hotel abgestellt hatten, zur Novespace holen. Beim Versuch loszufahren beschwerte dieser sich über eine nicht geschlossene Tür. Vorne ist es schonmal nicht – also hinten schauen. Huch, die Hecktür steht ja wirklich einen Spalt auf! Und da war doch auch mal ein Schloss?!? Tja, da ist tatsächlich unser (zum Glück leerer) Transporter aufgebrochen worden. Es folgte ein längeres Telefonat mit der Autovermietung und nachmittags ein Trip zu zwei Polizeiwachen, um das Ganze aufnehmen zu lassen.

Das eigentliche Problem war aber natürlich: Was nützt uns ein nicht abschließbares Fahrzeug für die zweitägige Rückfahrt? Einen gleichwertigen Ersatzwagen in Merignac zu bekommen, schien aussichtslos. Also wurde die Hecktür von innen verrammelt und verzurrt und der Öffnungsmechanismus abgeklemmt. Nachteil: Einladen nur noch durch die Seitentür möglich. Wie das aussah, das erfahrt ihr in einem weiteren Beitrag. 😉

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