Nun möchte ich noch kurz die „Berichterstattung“ hier vervollständigen. Am Donnerstag haben wir nach dem Flug noch fix eine Kalibrierung gemacht, und schon ging es ans Ausbauen des Experiments. Der arme LKW-Fahrer war schon vormittags da und hat nur darauf gewartet, dass das Experiment endlich aufgeladen werden kann. Die Ground Crew in Form von Christina hatte natürlich auch ihren Job gemacht und die Kisten waren gepackt. Entsprechend schnell ging alles vonstatten und um etwa 17 Uhr hatten wir alles verladen. Für den restlichen Tagsesverlauf lasse ich mal folgendes Bild sprechen.
Am Freitag haben wir uns dann auf die Rückreise gemacht. Bei den Flügen hat alles planmäßig geklappt. Nur am Freitagnachmittag vor einem langen Wochenende mit dem Regionalzug nach Greifswald fahren zu wollen, ist halt eine schlechte Idee. So hatten wir dann in Berlin die Gelegenheit, unsere Gaumen während der Wartezeit auf den nächsten ICE wieder an die heimische Braukunst zu gewöhnen. Um halb Neun abends waren wir schließlich in Greifswald.
Heute früh kam das Experiment auch gleich schon an und aktuell werden die Daten kopiert. Sobald das abgeschlossen ist, kann ich euch vielleicht mit einigen Snapshots gespickt eine physikalische Zusammenfassung der Kampagne präsentieren.
Entschuldigt, dass ihr heute erst so spät von uns lest. Wir haben aber eine gute Erklärung. Wir durften nämlich zu viert (+ Cordula + Flat Eric natürlich) fliegen – vielen Dank an das DLR! Somit war die arme Christina alleine Ground Crew und hatte schon genug um die Ohren.
Das Experiment hat erneut bestens funktioniert und wir haben ein paar schicke Messungen gemacht.
Morgen geht’s dann wieder auf Richtung Greifswald. Natürlich nicht, ohne heute Abend die Kampagne bei einem Café Gourmand ausklingen zu lassen.
Wieder etwas vor Zeitplan ist die ZeroG um 09:20 Uhr mit unseren Parabonaut*innen an Bord abgehoben. Auf dem Abflugfoto macht die Crew bestehend aus André, Christina und Daniel (I) einen fast schon übermütigen Eindruck, aber seht selbst:
Guten Flug!
Update
Die ZeroG ist um 12:43 wieder gelandet. Heute hat alles nahezu perfekt geklappt. Eine kleine Überraschung wird es morgen geben – seid gespannt. 😉
… und der Flug (über der Biskaya) größtenteils ebenfalls. Unserer Crew wurde jedoch nicht langweilig, denn ein paar Überraschungen hielt das Experiment für uns bereit. Pünktlich zur ersten Parabel ließ sich ein Rechner nur noch sporadisch bedienen. Bei Versuchen, am Tastatur-Stecker zu rütteln etc. hat der Rechner dann auch noch einen seiner beiden Monitore verloren, sodass nicht mehr alle die Übersichtskamera vernünftig sehen konnten. Also nochmal das ganze Experiment runter- und wieder hochfahren und immerhin der Monitor war wieder da. Wenig später hatten wir dann auch das Problem mit der Tastatur endgültig lokalisiert und diese ersetzt.
Später brach dann die Verbindung mit dem Controller, der unter anderem die Dispenser ansteuert, immer wieder ab, ließ sich aber jedes Mal wieder herstellen. Außerdem wollten wir mit unterschiedlichen Elektrodenabständen experimentieren. Blöd, dass die Verstellung der oberen Elektrode nach den ersten 20 Parabeln festhing. Glücklicherweise jedoch in einer Position, mit der wir die restlichen Experimente durchführen konnten, ohne zu viele Kompromisse einzugehen. So haben wir am Ende doch die allermeisten Parabeln nutzen können, um Daten aufzunehmen.
Mit quasi deutscher Pünktlichkeit ist der Flieger vor ca. 20 Minuten gegen 9:18 Uhr von Flughafen hier in Bordeaux-Mérignac abgehoben. Mit an Bord unsere Crew für den heutigen Tag bestehend aus Christina, Daniel II und Stefan. Heute stehen vor allem Experimente mit gepulster RF an, dazu später mehr. Wir wünschen unseren Parabonauten einen guten Flug und erwarten sie gegen 12:30 Uhr zurück. Ihr Flug kann wie immer bei flightradar24 unter der Kennung F-WNOV verfolgt werden.
Nun sind wir ohne größere Komplikationen bereit für den ersten Flug, der in eineinhalb Stunden abheben soll.
Einen kleinen Schreckmoment gab es gestern noch, als die 3D-Laserintensität bei einem letzten Testlauf stark zu wünschen übrig ließ. Also Containment nochmal auf – und schon war ein aus seiner Halterung gesprungener Spiegel zu sehen. Glück gehabt. Schnell wieder eingeklickt und schon konnten wir mit der Stereoskopie auch wieder etwas sehen. Nun hoffen wir natürlich, dass wir diesen Fehler selbst verursacht haben und der Spiegel sich nicht erneut löst.
Heute werden Christina, Daniel (II) und Stefan fliegen und können euch nach dem Flug bestimmt mehr berichten.
Parabelflüge und Fallturm-Experimente an der Universität Greifswald